Es ist verständlich, dass die Anleger nach besseren Möglichkeiten suchen, widerstandsfähige Portfolios zu konstruieren. Konkret geht es um Portfolios, die langfristig attraktive Renditen erwirtschaften und gleichzeitig in Zeiten von Markt- oder Wirtschaftsstress widerstandsfähig sind. Unserer Ansicht nach können Lösungen, die über ein breites Spektrum von Vermögenswerten diversifiziert sind, dazu beitragen, den Wunsch nach stärker diversifizierten und flexiblen Portfolios zu erfüllen.
Mit unserem Ansatz suchen wir nach grundsätzlich attraktiven langfristigen Investments mit differenzierten Risiko- und Ertragstreibern, einschließlich traditioneller und alternativer Anlageklassen. Wir glauben, dass dies dazu beiträgt, die kurzfristige Volatilität zu reduzieren und die Abhängigkeit von einer einzigen Anlageklasse zu verringern, um stabile Erträge und Renditen zu erzielen. In den letzten 10 Jahren haben wir ein deutliches Wachstum des Umfangs und der Tiefe alternativer Anlagemöglichkeiten gesehen, die in täglich gehandelten liquiden Formen verfügbar sind. Diese Investments bieten potenziell Diversifizierungsvorteile für Portfolios.
Wir sehen zwar selektive Chancen in traditionellen Anlageklassen, bleiben aber vorsichtig, wenn es darum geht, sich allein auf diese zu verlassen, um Erträge und Wachstum zu erzielen. Stattdessen sehen wir mehrere langfristige Chancen in einer viel breiteren Palette von Anlageklassen mit attraktiven Risiko- und Renditeeigenschaften in verschiedenen Marktumfeldern.
Wie sieht das in der Praxis aus?
- Infrastrukturanlagen, die von langfristig stabilen Cashflows profitieren, die häufig an die Inflation gekoppelt sind und Kapitalwachstumspotenzial bieten. Wir sind der Ansicht, dass die aktuellen Bewertungen langfristig überzeugend sind und das Potenzial haben, hohe risikobereinigte Renditen zu erzielen.
- Schwellenländeranleihen in lokaler Währung, die potenziell attraktive Renditen und Diversifizierungsvorteile bieten.
Variabel verzinsliche Asset-Backed-Securities, die im Vergleich zu ähnlich bewerteten Unternehmenskrediten einen wesentlich höheren Credit Spread aufweisen. Unserer Ansicht nach bieten sie auch einen strukturellen Schutz vor Zahlungsausfällen im Laufe der Zeit.
- Eine Vielzahl spezieller Anlagemöglichkeiten oder Vermögenswerte mit oft idiosynkratischen Renditefaktoren, wie zum Beispiel durch Lizenzgebühren im Gesundheitswesen oder durch Edelmetalle besicherte Schuldtitel sowie Prozessfinanzierungen, bei denen die Wertentwicklung vom Ausgang eines Rechtsfalls und nicht vom Wachstum oder der Inflation abhängt
Börsennotierte Infrastruktur: einen genaueren Blick wert
Investments in börsennotierte Infrastruktur werden in der Regel im Verhältnis zu ihrem Nettoinventarwert (NAV) bewertet. In den letzten zehn Jahren wurden sie meist mit geringen Aufschlägen auf ihren NAV gehandelt. Dies spiegelt die Marktwahrnehmung wider, dass diese Infrastruktur- Investmentgesellschaften und die Aussichten für die Rendite ihres Nettoinventarwerts als attraktiv bewertet eingeschätzt wurden und die Nachfrage nach ihnen als Investments entsprechend größer war.
In den letzten Jahren haben jedoch die hohe Inflation, steigende Zinssätze und fallende Energiepreise (im Fall erneuerbarer Energien) die Aktienkurse börsennotierter Infrastruktur-Investmentunternehmen belastet, obwohl die zugrunde liegenden Nettoinventarwerte relativ stabil blieben. Daher werden viele dieser Gelegenheiten jetzt mit erheblichen Abschlägen auf den Nettoinventarwert gehandelt. Diese Abschläge spiegeln möglicherweise auch die inzwischen attraktiver gewordenen Renditen aus Barmitteln und festverzinslichen Wertpapieren, mit denen diese Investments als Anlagemöglichkeiten an den Kapitalmärkten konkurrieren, sowie Bedenken wider, dass die voraussichtlichen Nettoinventarwerte sinken könnten.
Eine Kaufgelegenheit
Wir gehen aus mehreren Gründen nicht davon aus, dass diese Abschläge auf den Nettoinventarwert mittelfristig anhalten werden. Erstens hilft die Transaktionsdokumentation vieler Infrastruktur-Investmentgesellschaften, die im Portfolio befindliche Infrastrukturanlagen zu oder über den Buchwerten veräußert haben, bei der Validierung der tatsächlichen Nettoinventarwerte.
Zweitens nehmen die Investmentgesellschaften, welche zu einem Abschlag auf ihren NAV handeln, eine Reihe von Maßnahmen in Angriff, um diesen Abschlägen zu begegnen. Auch wir haben Portfolio-Unternehmen dazu ermutigt, die Verschuldung zu reduzieren, Vermögenswerte zu veräußern und Aktien zurückzukaufen, wenn sie Abschläge zum Nettoinventarwert aufweisen. Positiv ist, dass mehr Unternehmen Programme zum Recycling von Vermögenswerten eingeführt und Aktienrückkäufe initiiert haben. Wir glauben, dass diese Maßnahmen für langfristige Aktionäre wertsteigernd sind.
Schließlich prognostizieren wir auf der Grundlage unseres Fünfjahres-Renditeerwartungsrahmens, dass diese Vermögenswerte bis zum Ende des Zeitraums weitgehend im Einklang mit dem Nettoinventarwert gehandelt werden. Der Kauf zu den heutigen Rabatten erhöht daher die zugrunde liegenden erwarteten Renditen aus den Vermögenswerten. Unsere jüngsten langfristigen Renditeschätzungen zeigen auch, wie attraktiv wir das erwartete Renditepotenzial dieser Vermögenswerte im Vergleich zu traditionellen Vermögenswerten einschätzen.
Abschließende Gedanken ...
In der heutigen volatilen Welt suchen Anleger nach Portfolios, die attraktive langfristige Renditen erzielen und gleichzeitig Widerstandsfähigkeit bei Markt- oder Wirtschaftsstress bieten. Wir glauben, dass die Lösung darin besteht, in alternative Vermögenswerte zu investieren, darunter börsennotierte Infrastruktur, EMD in lokaler Währung, variabel verzinsliche forderungsbesicherte Wertpapiere und weitere spezielle Anlagemöglichkeiten. Durch einen diversifizierten Ansatz können Anleger die Komplexität des heutigen Marktumfelds besser bewältigen und ihre finanziellen Ziele erreichen.